Dein erster Wetsuit: Worauf Du beim Kauf achten solltet!
Das erste Surfbrett, der erste Wetsuit und dazu das passende Zubehör: Bei der Anschaffung von Neoprenanzug, Surfbord und Co. könnt ihr vieles falsch machen. Damit am Ende alles passt, sagen wir euch, worauf ihr beim Kauf achten solltet. Wenn Ihr einen Urlaub im Surfcamp bucht, könnt Ihr dort Vorab ein paar Materialien testen und euch von den Profis beraten lassen.
Der Wetsuit
Der Wetsuit, auch Neoprenanzug oder Neo, schützt euch im Wasser vor Kälte und Sonnenstrahlen. Der richtige Wetsuit ist mindestens genauso wichtig, wie das richtige Surfboard – wenn nicht gar wichtiger. Doch welcher Wetsuit ist der richtige für euch?
Grundsätzlich gilt: Ein Windsurf- oder Kitesurfanzug geht nicht zum Wellenreiten. Das bringt euch nichts. Ihr solltet immer auf Wetsuits fürs Wellenreiten zurückgreifen. Denn das Design ist genau auf den Bewegungsablauf beim Wellenreiten ausgelegt.
So findet ihr die richtige Größe für den Wetsuit
Wetsuit gibt es in unterschiedlichen Größen: S (Short), M/S (Medium-Short), M (Medium), M/T (Medium Tall) und T (Tall). Für den Kauf solltet ihr mit genügend Zeit in einen Surfshop gehen und einfach mal verschiedene Größen und Modelle von unterschiedlichen Marken anprobieren. Wichtig dabei: Ein neuer Neoprenanzug muss schwierig beim Anziehen sein. Er darf euch zwar nicht einengen, aber er muss sehr eng sitzen.
So dick sind Neoprenanzüge!
Die Dicke eines Wetsuits ist immer in Millimetern angegeben. So bedeutet 4/3, dass das Neopren am Rumpf 4mm und an den Armen und Beinen 3mm dick ist. Bei einem Modell mit der Dicke 4/3/2 ist am Rumpf 4mm, an den Beinen 3mm und an den Armen 2mm dickes Neopren. Der Grund für diese Abstufung: Am Rumpf werdet ihr schneller frieren. Und zu dickes Neopren an Armen und Beinen würde euch nur beim Paddeln behindern.
So findet ihr die passende Dicke bei euren Wetsuit!
Je kälter das Wasser ist, desto dicker sollte euer Wetsuit sein. Ihr werdet feststellen, dass sich jeder Millimeter mehr sofort wärmer anfühlt, weil kaltes Wasser in dickes Neopren schwieriger eindringen kann. Dadurch kann euer Körper den dünnen Wasserfilm zwischen Haut und Neoprenanzug, der zur Isolierung notwendig ist, auch besser erwärmen.
Wassertemperatur (°C) Neoprenanzug (mm)
0 bis 9 °C 6/5 Fullsuit mit Haube
9 bis 13°C 5/4 Fullsuit mit Haube
13 bis 16 °C 4/3 Fullsuit
15 bis 20 °C 3/2 Fullsuit
19 bis 23 °C 2/2 Springsuit (kurze Arme, kurze Beine)
alles darüber Boardshort und ggf. Rushguard bzw. Surfbikini
Neben der Wassertemperatur spielt auch euer Kälteempfinden eine wichtige Rolle. Friert ihr schnell? Dann ist wahrscheinlich ein dickerer Neo besser für euch.
Ein guter Wetsuit hat seinen Preis!
Schwarz und riecht nach Gummi: Auf den ersten Blick ist Neopren gleich Neopren. Wenn ihr deshalb gleich zum erstbesten Wetsuit im Sportgeschäft greift, wäre das aber ein großer Fehler. Denn teure Hightech-Materialien im Wetsuit sind kein Marketing-Quatsch, sondern im Wasser extrem wichtig. Stichwort flexibles und schnelltrocknendes Neopren.
Warum flexibles Neopren?
Leichtes und besonders dehnbares Neopren lässt sich einfacher anziehen, trägt sich angenehm und sorgt für die volle Bewegungsfreiheit beim Paddeln. Wichtig dabei: Die Bündchen am Hals, an den Armen und Beinen müssen wirklich eng sitzen. Ansonsten kann beim ersten Sturz von der Welle Wasser in euren Neopren eindringen.
Warum schnell trocknendes Neopren?
Spätestens wenn ihr euch das erste Mal an einem nebligen Herbstmorgen auf einem französischen Parkplatz in einen klammen Wetsuit zwängen müsst, werdet ihr bereuen, nicht doch den Wetsuit aus schnell trocknendem Neopren gekauft zu haben. Hängen diese Anzüge zum Trocknen in der Luft, leiten sie das Wasser schneller als andere Wetsuits ab.
Was ist mit den Nähten am Wetsuit?
Bei den Nähten eines Wetsuits kommt es auf die Nähtechnik an. Die beste Nähtechnik heißt Blind-Stiched. Dabei werden die Neoprenteile erst an den Enden miteinander verklebt und anschließend vernäht. Der Clou: Der Stich geht nur durch die Innenseite des Materials, aber nicht durch die Außenhaut. Ob ein Wetsuit nach dieser Technik geklebt und genäht wurde, erkennt ihr am Kürzel „GBS“ (Glued and Blind-Stitched).
Was ist mit dem Reissverschluss am Wetsuit?
Ein Wetsuit mit einem Reissverschluss im Front-Bereich kann bei paddelintensiven Sessions irgendwann drücken, weil ihr lange auf dem Brett liegen müsst.
Den klassischen Fullsuit, den wir auch in unseren Surfcamps haben, gibt es mit dem Reißverschluss am Rücken, dem sogenannten Back Zip. Daran baumelt eine Leine zum Zuziehen. Dieser Reissverschluss drückt nicht beim Paddeln und stört euch nicht.
Dann gibt es Wetsuits mit einem sogenannten Chest Zip. Bei diesen Modellen kriecht ihr direkt durch das Halsloch in den Anzug und zieht dann von hinten den Kragen über den Kopf, der mit einem kleinen Reißverschluss oberhalb der Brust verschlossen wird. Das ist bequem, stört nicht, und es tritt an dieser Stelle kein Wasser in euren Wetsuit ein.
Und dann gibt es noch den Neo ohne Reissverschluss. Das Anziehen solcher Wetsuits funktioniert wie beim Chest Zip, nur ohne Reissverschluss. Das macht das Anziehen schwieriger, aber eintretendes Wasser null Chance.
Nun solltet Ihr die wichtigsten Fakten kennen, bevor Ihr einen Wetsuit kauft. Wir haben noch einen weiteren Artikel, in dem wir euch erklären, in welcher Region welcher Wetsuit zum Surfen benötigt wird. Ansonsten haben wir noch weitere Beiträge zum Thema Surfen und Surfcamps für euch auf Lager.
Übrigens: Um sich beim Wetsuit An- und Ausziehen vor unerwünschten Blicken zu schützen, eignet sich ein Surf Poncho super als mobile Umkleide. Hier gibt’s alle Infos über Surf Ponchos!
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